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Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen 2020 erneut an

Die Krankenkasse in Deutschland entscheiden jedes Jahr neu, wie hoch der Zusatzbeitrag für die Versicherten sein soll. Im Jahr 2020 wird dieser wegen wachsender Ausgaben im Durchschnitt viel höher ausfallen, als bisher. Allerdings können die Beiträge in bestimmten Fällen auch sinken, hängt aber stark von den jeweiligen Finanzreserven des Versicherers ab.

Auch im neuen Jahr müssen sich die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen auf steigende Beiträge einstellen. Allerdings könnte es bei vielen auch zu einer Beitragssenkung kommen. Durchschnittlich wird der Zusatzbeitrag im nächsten Jahr im rund 0,2 Prozent auf dann 1,1 Prozent angehoben. Dies teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Als Grund wurden höhere Ausgaben gegenüber den Einnahmen genannt. Wie hoch der Zusatzbeitrag wirklich ist, legt aber jede Kasse einzeln für sich fest. Durchaus seien auch Beitragssenkungen bei Krankenkassen mit einem hohen Finanzpolster möglich, betonte das Ministerium. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird jedes Jahr neu festgelegt und gilt als Orientierungsgröße des gesamten Finanzbedarfs aller Kassen wieder.

Laut Ministerium sind die Gründe für die wachsenden Ausgaben unter anderem Verbesserungen der Versorgung, medizinischer Fortschritt und auch die gestiegene Lebenserwartung der Menschen im Allgemeinen. Hingegen sind die Finanzreserven der Kassen in den letzten Jahren auch auf mehr als 20 Milliarden Euro angestiegen. Über Betriebsmittel und Rücklagen, die höher als die Ausgaben eines Monats sind, verfügen mehr als die Hälfte aller Kassen. Daher dürften diese ihre Beiträge auch nicht angeheben. Ein weiterer Punkt ist, dass diejenigen Krankenkassen in den nächsten drei Jahren ihr Polster abbauen müssen, die mit ihren Finanzreserven deutlich über der Grenze von einem Monat hinausgehen.

Beträchtliche Reserven angespart

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird auf der Basis einer offiziellen Schätzung errechnet. Im kommenden Jahr sollen die Einnahmen für den Gesundheitsfonds bei rund 240,2 Milliarden Euro liegen. Die Ausgaben sind hingegen mit rund 256,8 Milliarden Euro geschätzt. Hingegen haben viele der gesetzlichen Versicherer inzwischen erhebliche Reserven angespart. Zwischen 2015 und 2019 allein stiegen die Gesamtreserven aller Kassen von 14,5 Milliarden auf 21,2 Milliarden Euro. Daher hängt es von der Finanzlage der einzelnen Krankenkassen ab, ob der Beitrag steigt oder sinkt.

Mit Beginn diesen Jahres kehrt die paritätische Finanzierung der allgemeinen gesetzlichen Krankenkassen zurück. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich nun wieder den allgemeinen als auch den variablen Zusatzbeitrag wieder jeweils zur Hälfte. Davor hat der Arbeitnehmer den Zusatzbeitrag alleine zahlen müssen.

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Author
Jerry Heiniken