Wolf attackiert Camper auf Zeltplatz
In einem kanadischen Nationalpark hat ein US-Amerikaner mit seiner Frau und den zwei Kindern gezeltet. In der Nacht hörte er Geräusche und dachte zuerst, es handelt sich dabei um einen Bären. Danach eskaliert die Situation.
Ein Camper ist im kanadischen Banff-Nationalpark von einem Wolf angegriffen worden. Wie Parks Canada am Donnerstag mitteilte, habe das Tier versucht, einen aus den USA stammenden Touristen wegzuschleifen. Das Tier wurde jedoch vertrieben, wie die Aufsichtsbehörde für die Parks in Canada mitteilte. Bei dem Angriff wurde der Mann am Arm und an der Hand verletzt und musste in einem Krankenhaus behandelt werden.
Bereits am 9. August habe sich der ungewöhnliche Angriff ereignet. Geschehen ist dieser auf dem Zeltplatz Ramparts Creek, der nördlich des Sees Louise in der Provinz Alberta liegt. Der Wildtierspezialist der Agentur, Jon Stuart-Smith, berichtete, dass der Mann aus New Jersey gegen Mitternacht Geräusche gehört habe, als er mit seiner Frau und den beiden Kindern auf dem Campingplatz zeltete. Zuerst dachte er, es handele sich dabei um einen Bären und hat entsprechend den Empfehlungen versucht, das Tier durch Lärm zu vertreiben. Dies sei aber nicht gelungen. Daraufhin hat der Mann durch die Seite des Zeltes gestoßen, worauf ihn der Wolf durch das Zelt hindurch gebissen habe.
Stuart-Smith sagte, dass dies das erste Mal war, das jemand in einem kanadischen Nationalpark von einem Wolf attackiert und verletzt worden sei. Insgesamt habe das Tier mehrmals zugebissen und dabei das Zelt zerrissen und versucht, den Mann fortzuschleifen. Nur das beherzte Eingreifen eines Nachbarn, der die Geräusche gehört hatte, verhinderte Schlimmeres. Er kam herübergerannt und habe nach dem Tier getreten, welches dann von dem Mann abgelassen habe und geflüchtet sei.
Der Mann sei mit seiner Familie mittlerweile wieder nach New Jersey zurückgekehrt. Auf Facebook beschrieb die Frau das Geschehen „wie etwas aus einem Horrorfilm“. Der Wolf sei dann von einem Wildhüter mehr als einen Kilometer entfernt gefunden und getötet worden, wie Stuart-Smith sagte. Das Tier sei bedrohlich auf den Mitarbeiter zugekommen, nachdem dieser aus dem Auto gestiegen war. „Es ist ein sehr ungewöhnliches Verhalten.“ Die erfolgte Autopsie ergab, dass es sich um das Tier gehandelt hat, welches die Camper angegriffen hatte. Es habe aber keine Tollwut gehabt. Allerdings sei der offenbar etwas ältere Wolf sehr abgemagert gewesen und habe vermutlich das Zelt nach Nahrung inspiziert. Jedoch hatte die Familie keinerlei Essen in dem Zelt gehabt.
