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Volksbanken und Sparkassen führen Negativzinsen ein

Es ist ein bescheidener Start ins neue Jahr. Mindestens 16 neue Institute, vor allem Volksbanken und Sparkassen, haben in den ersten Wochen des Jahres Negativzinsen für Geldanlagen von Privatkunden eingeführt. Auch bestehende Strafzinsen wurden erhöht.
„Die Wucht der Negativzinswelle hat in diesem Jahr noch einmal deutlich zugenommen“, sagte Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.


Wie Maier jedoch erklärt, gilt die Einführung der Negativzinsen erst einmal nur für Neukunden. Wenn Banken die Strafzinsen für Bestandskunden erheben wollen, muss dies mit den Betroffenen ganz individuell abgeklärt werden.

Wie die Verivox Finanzvergleich GmbH erklärt, treffen die Negativzinsen in der Regel reiche Privatkunden, die ein enormes Einkommen auf ihren Tagesgeldkonten nachweisen können. Fünf Institute verlangen jedoch auch Negativzinsen für Tagesgeldeinlagen unter 100 000 Euro. Zwei von diesen Instituten verzichten sogar gänzlich auf einen Freibetrag.

Doch damit nicht genug: CSU-Finanzpolitiker Hans Michelbach vermutet, dass Bankkunden zukünftig noch mehr mit Strafzinsen konfrontiert werden als bisher. „Die Spirale wird sich weiter drehen“, sagt er gegenüber der „Passauer Neuen Presse“.

„Die Leute sagen, es kann doch nicht sein, dass ich auf mein sauer verdientes Geld bei der Bank auch noch selbst Zinsen zahlen muss.“ Doch Michelbach hat auch gleich eine Anlagealternative parat: einen vom Staat aufgelegten Innovationsfonds mit einem Garantiezins von zwei Prozent.


Doch wie kommt es zu den Negativzinsen?
Banken müssen mittlerweile 0,5 Prozent Zinsen an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen, wenn sie überschüssige Gelder dort anlegen. Trotz gewisser Freibeträge bleibt dies für die Branche eine Belastung in Milliardenhöhe. Kosten, die die Geldhäuser in Form der Negativzinsen an ihre Kunden weitergeben.

Kosten geben immer mehr Geldhäuser inzwischen weiter und berechnen ihren Kunden Negativzinsen. Nach Angaben der Bundesbank gab es im vergangenen Jahr insgesamt 1783 Banken und Sparkassen in Deutschland.

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Sara Breitner