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Versorgungslücken an den Tankstellen sorgen für hohe Preise und leere Zapfhähne

Es ist schon fast dramatisch, immer mehr Tankstellen haben mit Lieferengpässen zu kämpfen und die Autofahrer haben das Nachsehen. Der Grund für den Treibstoffmangel an Deutschlands Zapfsäulen ist der bedenklich niedrige Wasserstand des Rheins.

Manch einer mag sich noch dunkel an die Ölkrise in den siebziger Jahren erinnern, nur war da das Benzin knapp wegen eines Ölembargos. Heute herrscht gähnende Leere an den Zapfsäulen, da das Benzin einfach nicht mehr an die Tankstellen transportiert werden kann.

Leere Zapfsäulen
Und so suchen immer mehr verzweifelte Autofahrer vor allem im Rheinland nach einer Tankstelle mit Treibstoff. Manche Tankstellenbesitzer mussten den Verkauf von Benzin, aber auch Diesel komplett einstellen.

Das Ärgerliche dabei, man kann es einfach nicht voraussagen, welche Tankstelle von den Lieferengpässen betroffen sein wird. Der Geschäftsführer des Bundesverbands Freier Tankstellen in Bonn, Stephan Zieger, erklärt: „Das ist wie bei einem Gewitter. Da weiß man auch nicht, wo der Blitz einschlägt“. Oftmals kommt aber schon nach ein paar Stunden oder am nächsten Tag der Nachschub. Dennoch fahren viele Autofahrer viele Kilometer extra, um eine Tankstelle zu finden.

Der Grund für die Treibstoffknappheit ist der niedrige Rheinpegel. Ein Sprecher von Aral: „In den Tanklagern entlang des Rheins kommt nicht genug Treibstoff an, weil die Schiffe nur noch halb so viel oder noch weniger Benzin und Diesel an Bord nehmen können.” Das was ein Schiff transportieren kann, schaffen die Lastwagen nur zum Teil.

Teuer und knapp
Feiertage sind dabei eine zusätzliche Erschwernis. So wurde durch die Feiertagsfahrverbote für LKWs, zum Beispiel am Reformationstag und an Allerheiligen, die Situation noch prekärer. Aral ist augenblicklich mit der Findung einer Logistik-Lösung schwer beschäftigt.

Hinzu kommt die Explosion in einer Raffinerie im Vohburg an der Donau, welche im September in Bayern geschah. Der dadurch entstandene Produktionsausfall verschärft die Lieferungssituation noch erheblich. Trotz der Freigabe von Kraftstoff aus der deutschen Erdölreserve, wurde die Lage nicht besser.

Nun hängt alles also am Regen, so die Experten und Fachleute. Denn wenn der Pegel der Flüsse wieder steigt, wird sich die Benzin- und Dieselknappheit schnell wieder entspannen. Bis dahin muss der Autofahrer weiterhin mit erhöhten Preisen und leeren Tankstellen rechnen.

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Alexander Grünstedt