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US-Militär zieht mit Nato-Kolonnen durch Deutschland

Die US-Armee schleust derzeit eine ganze Division durch Deutschland. Ziel der Truppenbewegung ist Osteuropa. Das Manöver ist eine Nato-Übung, um herauszufinden, wie schnell das Militär im Ernstfall europäische Krisenorte erreichen könnte.

Rund 20.000 Soldaten bewegen sich derzeit gemeinsam mit Militärfahrzeugen und Containern quer durch Deutschland. Hintergrund ist die Nato-Übung “Defender-Europe 20”, die von 18 Nationen begleitet wird. Dabei erprobt die Nato, wie schnell die USA und Verbündete im Ernstfall mögliche Krisenregionen in Europa erreichen können. Die Transporte vieler tausend Soldaten in Größenordnung einer ganzen Division und deren Militärausrüstung beginnen in den USA und legen an Nordsee-Häfen an. Von dort aus bewegen sich die Truppen in und durch Deutschland bis Polen und ins Baltikum.

Bis Ende Mai sollen „rund 33.000 Stück Material über 44.000 Kilometer einmal quer durch Europa bewegt werden.“, erklärte die Bundeswehr. In den darauffolgenden Wochen soll wiederum die Rückreise stattfinden. Erst im Juli soll die Militärübung abgeschlossen sein. Die Bundeswehr unterstützt das Manöver durch sogenannten „Host Nation Support“, d.h. Logistik, Planung und Genehmigungsverfahren werden durch das heimische Militär organisiert.

Die Konvois werden sich überwiegend in der Nacht bewegen und Hauptreisezeiten wie die Osterfeiertage umgehen. Laut ADAC sind vor allem zwei Routen betroffen: Düsseldorf – Hannover – Magdeburg – Frankfurt/Oder im Norden Deutschlands und Düsseldorf – Mannheim – Nürnberg – Dresden – Görlitz im Süden der Republik. Die Militärkonvois werden dabei voraussichtlich die Hauptautobahnen nutzen. Auf der nördlichen Strecke sind das die A2, A10, A12 und A52. Auf der südlichen Route betrifft es die A3, A4, A6, A9 und die A67. Auf Schiffen über Rhein und Ruhr sollen außerdem Panzer transportiert werden. Auch Güterzüge sind an den Truppenbewegungen beteiligt.

Wie behandelt man einen Konvoi im Straßenverkehr?
Gemäß ADAC-Empfehlung ist ein Konvoi als ein Fahrzeug zu behandeln. Das heißt, er darf überholt werden, jedoch nur an einem Stück, was nur auf mehrspurigen Straßen möglich ist. Selbst bei Ein- und Ausfahrten dürfe man sich strenggenommen nicht zwischen die Militärfahrzeuge quetschen. Praktisch ließen einen die Truppen jedoch in der Regel rein. Es sei nur wünschenswert, dass man auch schnell wieder aus deren Reihen verschwinde. In der Regel tragen Fahrzeuge innerhalb eines Militärkonvois auf der Fahrerseite eine blaue Flagge. Das letzte Fahrzeug trägt eine Grüne und zeigt damit das Ende der Kolonne an.

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Sara Breitner