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Schweres Zugunglück in Tschechien fordert mehrere Todesopfer

Frontal stoßen auf einer eingleisigen Zugstrecke in der Nähe des tschechischen Bäderorts Karlsbad zwei Züge zusammen. Bei dem Unglück verlieren nach bisherigen Erkenntnissen mindestens zwei Menschen ihr Leben. Darunter befindet sich auch ein Deutscher. Einer der Lokführer wird nach dem Unglück festgenommen.

Auf einer eingleisigen Eisenbahnstrecke durch das Erzgebirge zwischen Tschechien und Deutschland hat es bei einem Frontalzusammenstoß von zwei Personenzügen sowohl Tote als auch Verletzte gegeben. Der Sprecher des Rettungsdienstes in Karlbar (Karlovy Vary), Radek Hes, sagte in einer ersten Stellungnahme, dass es mindestens zwei Todesopfer gegeben habe. Weitere neun Menschen wurden schwer und 13 leicht verletzt. Dabei handelt es sich sowohl um tschechische als auch deutsche Staatsbürger. Einer der Toten des Zugunglücks ist ein Deutscher, teilte eine Sprecherin der Polizei in Karlsbad mit.

Für die Rettungskräfte war die Unglücksstelle in einem Waldstück, welches in der Nähe der Gemeinde Pernink im Westen von Tschechien liegt, nur schwer zugänglich. Unterwegs war einer der beiden Züge auf der eingleisigen Strecke vom westböhmischen Bäderort Karlsbad in Richtung des sächsischen Ortes Johanngeorgenstadt. In umgekehrte Richtung fuhr der andere Zug. Die Trasse, die sehr kurvenreich und hügelig ist, führt dabei über den Erzgebirgskamm. Eigentlich sollten sich die beiden Züge erst im nächsten Bahnhof kreuzen.

Einer der beiden Lokführer ist von der Polizei festgenommen worden, da der Verdacht auf fahrlässige Gefährdung der Allgemeinheit bestehe, sagte eine Sprecherin. Dieser soll zu früh losgefahren sein. Vor Ort waren die Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot zugegen. Die Verletzten waren von der Feuerwehr zu Fuß über die Gleise in den nächstgelegenen Bahnhof getragen worden, da das Gelände für technisches Gerät nicht zugänglich war. Im Einsatz waren zudem mehrere Rettungshubschrauber, einer davon kam aus dem benachbarten Sachsen. Sie brachten die Schwerverletzten in Kliniken der Region. Diese waren vorab in Alarmbereitschaft versetzt worden.

Auf Fotos war zu erkennen, dass beide Bereiche der Fahrer komplett demoliert waren. Verletzte wurden auch in den umliegenden Wäldern gesucht, da angenommen wurde, dass Fahrgäste, die unter Schock standen, weggerannt sein könnten. Umgehend eilte auch der tschechische Verkehrsminister Karel Havlicek an den Unglücksort. Auf Twitter schrieb er, dass er „zutiefst bestürzt“ sei und er eine umfassende Aufklärung erwarte. Auf der Unglücksstrecke wird der Betrieb im sogenannten vereinfachten Nebenbahnbetrieb durchgeführt. Dabei gibt es keine besonderen sicherungstechnischen Einrichtungen.

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Author
Stephan Heiermann