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Schwere Schlammlawine zerstört Häuser in Österreich

Dramatische Zuspitzung der Lage in den österreichischen Bundesländern Tirol und Kärnten. Menschen und ihr Zuhause werden durch Lawinen und Fluten erheblich bedroht. Und die Meteorologen sagen weiteren Regen und Schnee voraus.

Im Bundesland Salzburg ging in der Nacht zu Montag eine Schlammlawine in der Gemeinde Bad Gastein ab und schob dabei ein Haus über ein anderes. Es begann eine dramatische Rettungsaktion. Zunächst gelang es den Rettern nur, eine Person verletzt aus den Trümmern zu ziehen, ein anderer Mensch blieb unter den Trümmern eingeschlossen. Dabei drohte der Hang hinter dem Haus auch weiter abzurutschen, erst zwei Stunden später wurde die zweite Person lebend aus dem Haus gezogen.

Der Nachtzug EC 115 konnte nicht weiterfahren, da die Strecke gesperrt war. Die 250 Fahrgäste mussten in Bad Gastein den Zug verlassen und wurden auf fünf Hotels verteilt. Besonders schlimm traf es Lesachtal, das Mölltal und die Gemeinde Heiligenblut in Kärnten. Diese Orte sind von der Außenwelt abschnitten, wie die „Kleine Zeitung“ in der Nacht zu Montag berichtete. Die Anwohner wurden von den Behörden aufgefordert, ihre Häuser auf keinen Fall zu verlassen. Am Montag bleiben wegen der höchsten Lawinen- und Wetterwarnstufe alle Schulen in Osttirol geschlossen.

Mehrere Seen sind in Kärnten über die Ufer getreten. Der Faaker See, bei Villach gelegen, hatte am Sonntagabend so viel Hochwasser, wie es statistisch gesehen nur alle 100 Jahre einmal vorkommt. Der Pegel lag in der Nacht auf Samstag bei rund 140 Zentimeter, gut 40 Zentimeter mehr als normal. Und auch der Wörthersee trat an verschiedenen Stellen über die Ufer. Die Spitze des Hochwassers in Lawamünd wird erst für den heutigen Montag erwarte, ein mobiler Hochwasserschutz ist eingerichtet, der Ortskern gesperrt worden.

Am Wochenende hatten Starkregen und Schnee zu vielen Muren- und Lawinenabgängen geführt. Auch der Strom ist vielerorts ausgefallen. Zur Sicherheit sind verschiedene Straßen gesperrt worden. Zu einem schweren Unfall kam es in Reißeck in Kärnten. Am Sonntag wälzte sich eine Mure durch einen Kuhstall, in dem eine Bäuerin ihre Tiere versorgte. Dabei wurde eine Bretterwand kaputtgedrückt und die Bäuerin stürzte acht Meter in die Tiefe, sie wurde dabei schwer verletzt. Ein Autofahrer ignorierte in Stallhofen in der Steiermark eine Straßensperre und fuhr in eine Schlammlawine. Er musste mit einem Abschleppseil aus der Gefahrenzone gezogen werden.

Von Montag auf Dienstag und am Dienstag selbst sind für Osttirol und Oberkärnten wieder kräftige Regen- und Schneefälle angesagt, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mitteilte. Dadurch bleibt die Lage weiterhin sehr angespannt.

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Author
Jerry Heiniken