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Ryainair will mit Preissenkung die Krise bekämpfen

Ryanair begrüßt die angekündigten Grenzöffnungen in Europa mit einer Preisschlacht. Im Juli und August wird die Airline wieder unter 30 Euro beliebte Urlaubsziele wie Spanien und Griechenland anfliegen.

Der irische Firmenchef Michael O’Leary kündigte an, Ryanair werde „die Preise drücken“, um die Menschen wieder zum Fliegen zu ermutigen. Damit so viele Sitze wie möglich wieder gefüllt werden können, sei jeder Preis denkbar.

Ob O’Learys Strategie aufgeht, ist fraglich. Die Prognosen von Experten der Reisebranche sind trist. Es könne Jahre dauern, bis der Reisemarkt wieder auf dem Niveau ankomme, wo er vor Corona stand. Das liegt nicht nur daran, dass die Menschen Angst haben, krank zu werden, sondern auch daran, dass Urlaubsländer wie Spanien und Italien sich erst selbst wieder von der Krise erholen müssen.

Auch das Vertrauen der Urlauber in die Reiseanbieter hat in den Corona-Wochen eingebüßt. Trotz klarer Rechtsprechung warten viele Flug- und Pauschalreisekunden noch heute auf eine Erstattung ihrer gebuchten Reise, die in den vergangenen Wochen wegen Covid-19 und den Grenzschließungen storniert werden musste. Ryanair ist hier keine Ausnahme. Laut Verbraucherschutzorganisation „Which!“, die den britischen Markt beobachtet, warten noch 84 Prozent der Ryanair-Kunden in Groß-Britannien bis heute auf eine Rückzahlung des Flugpreises, der in den vergangenen zwei Monaten wegen Corona ausfiel.

Die Motivation der Reisenden ist nur ein Aspekt von O’Learys Strategie. Sein Augenmerk liegt auch auf der Konkurrenz. Diese wolle Ryanair auch während und nach Corona im Preiskampf besiegen. Ryanair-Flüge liegen schon immer am unteren Ende der Preisskala. Aktuell fürchtet die Airline jedoch, dass normalerweise höherpreisige Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France, Staatshilfen ausnutzen, um ihre Preise nach unten zu verschieben. O’Learys Antwort: „Wir haben die niedrigsten Kosten, wir haben die niedrigsten Preise, und wie niedrig die Konkurrenz auch immer ihre Preise setzen wird, wir werden daruntergehen.“

Der Ryanair-Chef positionierte sich vom ersten Tag an gegen die Staatshilfen zur Rettung der großen Airlines. Sein eigener Konzern hat es bis heute ohne Finanzspritze durch die Krise geschafft und Ryainair verfügt immer noch über Reserven von über 4 Milliarden Euro. Um seine Finanzen zu schonen, setze die Fluggesellschaft jedoch zahlreiche Mitarbeiter frei. Auch die regulären Coronahilfen in Form von Kreditprogrammen und Kurzarbeitergeld, beanspruchte Ryanair. Diese stehen in Irland allerdings allen Unternehmen zur Verfügung.

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Alexander Grünstedt