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Rekord-Kletterer stürzt 300 m in die Tiefe: tot

Der Rekordkletterer Brad Gobright ist tot. Er starb bei einer Klettertour in Mexiko. Besonders schockierend: Sein Tod hätte möglicherweise verhindert werden können. Der Profi und sein Kollege hatten sich entschlossen, die Regeln des Alpinkletterns nicht einzuhalten.

Ein tragischer Todesfall erschüttert die Welt des Alpinsports. Der Rekordkletterer Brad Gobright ist in Mexiko von einer Steilwand 300 Meter in die Tiefe gestürzt und kam dabei ums Leben. Der 31-jährige US-Amerikaner hatte gemeinsam mit dem 26-jährigen Kollegen Aidan Jacobson die Route „Leuchtender Pfad“ (Sendero Luminoso) im nördlichen Bundesstaat Nuevo León bezwungen. Beim Abseilen ereignete sich dann der tödliche Unfall.

Jacobson berichtete später, dass beide Kletterer mit der sogenannten Methode des synchronen Abseilens den Rückweg antraten. Dabei seilen sich beide Kletterer synchron ab. Ein Durch die Wand gebohrter Ring hält das Seil über ihnen. Das Gegengewicht der beiden Kletterer, wird genutzt um sich gegenseitig zu sichern. Nach alpinistischen Regeln sollen dabei immer wieder Knoten am Ende des Seils sicherstellen, dass das Seil nicht durch das Sicherheitsgerät rutschen kann und den Kletterer fallen lässt. Doch diese Methode ist sehr aufwendig. Die Knoten müssen an Standplätzen immer wieder neu auf- und zugeknöpft werden, damit das Seil wieder durch die Sicherung gezogen und die nächste Etappe erklettert werden kann. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Knoten sich im Gelände verhaken. Auch Gobright und Jacobson beschlossen, sich ohne Sicherungsknoten abzuseilen. Jacobson befand sich gerade oberhalb von Gobright. “Dann plötzlich habe ich einen starken Ruck gespürt”, sagt der 26-jährige gegenüber dem “Outside-Magazin”. Dann war die Seilspannung plötzlich weg und beide fielen parallel. Jacobson wurde durch Büsche gebremst. Gobright stürzte im freien Fall 300 Meter in die Tiefe und starb.

Brad Gobright genoss in der Kletterszene hohes Ansehen. Er war für seine Fingerstärke und seine Erfahrung bekannt. 2017 hatte er am Granitriesen El Capitán im kalifornischen Yosemite-Nationalpark einen beeindrucken Free-Solo-Rekord aufgestellt. Gobright hat sein Leben dem Klettern verschrieben. Er lebte quasi im Auto – fast immer auf der Fahrt zum nächsten Hang.

Gemäß DAV-Unfallklinik ereignen sich die meisten Unfälle im Alpinklettern, weil die Sportler sich nicht ordnungsgemäß sichern und alpinistische Regeln übergehen.

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Author
Sara Breitner