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Regionaler Lockdown im Kreis Gütersloh angeordnet

Im Kreis Gütersloh gelten aufgrund von massenhaft neuen Corona-Fällen künftig wieder verschärfte Beschränkungen. Das hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündet. Tausende Mitarbeiter beim Fleischverarbeiter Tönnies sind daher in Quarantäne geschickt worden, die künftig von drei Hundertschaften der Polizei kontrolliert werden soll.

Die Bewohner des Kreises Gütersloh müssen sich aufgrund des massenhaften Corona-Ausbruchs beim Fleischkonzern Tönnies wieder auf verstärkte Einschränkungen einstellen. Auf einer Pressekonferenz sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet: “Wir haben entschieden, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind.“ Die Landesregierung werde daher “für den gesamten Kreis Gütersloh einen Lockdown verfügen”.

Laschet begründete diesen Schritt mit der Tatsache, dass es sich im Kreis Gütersloh um das bisher „größte Infektionsgeschehen“ sowohl in NRW als auch in Deutschland handele. In dem Kreis werden somit wieder Sport in geschlossenen Räumen wie auch zahlreiche Kulturveranstaltungen durch die Behörden untersagt. Weiter sagte Laschet, dass auch Fitnessstudios wie auch Kinos und Bars im gesamten Kreisgebiet davon betroffen sind. Zuvor waren schon Kitas und Schulen im Landkreis Gütersloh bis zum Ende des Schuljahres geschlossen worden. Der Ministerpräsident warnte jedoch von einem „Pauschalverdacht“ aller rund 370.000 Einwohner in dem Kreis, man dürfe diese „nicht stigmatisieren.“

Laschet kündigte weiterhin an, in den Kreis Gütersloh drei Einsatzhundertschaften der Polizei schicken zu wollen, die die Quarantäne der über 6.000 Tönnies-Mitarbeiter kontrollieren sollen. Die mobilen Teams sollen von der Polizei auch in schwierigen Situationen begleitet werden. Im äußersten Falle müssten durch die Behörden Quarantäne-Anordnungen auch mit Zwang durchgesetzt werden. Zusätzlich solle es auch humanitäre Unterstützung der Betroffenen geben, auch werden Dolmetscher für Polnisch, Rumänisch und Bulgarisch vor Ort sein.

Zunächst für eine Woche wird dieser regionale Lockdown gelten. Mehr Klarheit, inwiefern sich eine Ausbreitung des Virus auf Menschen, die nicht bei Tönnies arbeiten, ergeben habe, werden man bis zum 30. Juni haben, so Laschet weiter. Bislang sind es nur 24 nachgewiesene Infektionen, doch werden die Test in der Bevölkerung von den Behörden massiv weiter ausgeweitet, so der Regierungschef.

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Mitarbeiter beim Fleischproduzenten Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück ist zum Wochenbeginn erneut gestiegen. 1553 positive Befunde gebe es von Personen, die unmittelbar im Werk beschäftigt sind. Dies teilte am Montagabend der Krisenstab des Kreises Gütersloh mit.

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Author
Stephan Heiermann