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Professor macht schockierende Prognose: 40.000 Menschen könnten noch sterben

Professor Thorsten Lehr aus dem Saarland berechnet ein Horror-Szenario für Deutschland. Die Maßnahmen-Politik soll 60.000 Menschen das Leben gerettet haben. 40.000 davon sind demnach noch immer gefährdet.

Eine Corona-Simulation aus dem Saarland verteidigt die umstrittene Maßnahmen-Politik mit erschreckenden Zahlen. Laut Professor Thorsten Lehr vom Lehrstuhl für Klinische Pharmazie hätten die strengen Corona-Auflagen in Deutschland 60.000 Menschen vor dem verfrühten Tod durch Covid-19 gerettet.

Den Berechnungen seiner Arbeitsgruppe zufolge hätten die Infektionszahlen sich ohne Maßnahmen so schnell so rapide entwickelt, dass bereits im April 25.000 Intensivbetten gefehlt hätten. Alleine im Saarland wären die Kapazitäten zu diesem Zeitpunkt um 17.000 Beatmungsplätze überlastet gewesen, so der Experte für Krankenhaus Pharmazie.

Diese Zahlen können als Rechtfertigung für die harten Einschnitte der vergangenen Wochen verstanden werden. Doch damit ist Lehr noch nicht am Ende seiner Ausführungen. Der Professor erklärte: Wenn die Maßnahmen ab jetzt soweit gelockert würden, dass Sars-Cov-2 sich wieder ungehindert verbreiten kann, dann würden die Kapazitäten in den deutschen Krankenhäusern bereits im Juli gesprengt.

Falls sich die Basisreproduktionszahl (der R-Wert) wieder bei 1,58 einfinde, wie das vor den Schulschließungen der Fall war und keine regulierenden Maßnahmen mehr eintreten, rechnet Lehr immer noch mit rund 40.000 Todesopfern in der Bundesrepublik Deutschland.

Der R-Wert ist eine Berechnung der Ansteckungsrate. Er spiegelt das Infektionsgeschehen, dass vor etwa anderthalb Wochen stattfand. Ein R-Wert von 1,58 bedeutet, dass 1000 infizierte Menschen wiederum 1580 Personen mit dem Virus anstecken.

Am heutigen Sonntag werden 7800 aktive Corona-Fälle gezählt. Der R-Wert ist diese Woche erstmals seit Mitte Mai gestiegen. Am Samstag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Basisreproduktionszahl von 1,03.

Der R-Wert ist eine wichtige Basis zur Entscheidungsfindung in der Pandemie-Bekämpfung. Deutschland hat unter vergleichbaren Bedingungen den weltweit niedrigsten R-Wert. Das für sich betrachtet, gibt der Maßnahmen-Politik recht. Zu harte Maßnahmen schädigen allerdings die Wirtschaft, was seinerseits Existenzen und im weitesten Sinn auch Menschenleben kostet. Eine Abschwächung der Maßnahmen erhöht den R-Wert. Das Szenario aus dem Saarland zeigt, dass dies wiederum unmittelbare Konsequenzen auf die Zahl der Todesopfer haben könne. Wenn sich die Infektionszahlen nicht schnell genug erholen, besteht die Gefahr eines totalen Shutdowns, wie dies in den Epizentren der Pandemie geschehen ist. Dieser wiederum hat ebenfalls verheerende Konsequenzen auf die Wirtschaft.

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Author
Stephan Heiermann