Kategorien: News

Patienten sind nach Genesung weiterhin infektiös

Wissenschaftler und Ärzte waren über Berichte aus Südkorea und China zu Corona-Rückfällen aufgeschreckt. Denn einige als gesund geltende Covid-19-Patienten haben nachweislich noch Wochen später das Coronavirus in sich.

Weit über die Grenzen von Südkorea hinaus hatten die Berichte für Beunruhigung gesorgt: Es waren gut 450 als genesen geltende Covid-19-Patienten erneut positiv auf das Virus getestet worden. Und das nach einer Genesung Corona-Patienten das Virus noch lange freisetzen können, bestätigt nun eine Studie aus China.

Ausgelöst worden war diese Studie aufgrund von zwei genesenen Patienten, die im chinesischen Loudi erneut mit Covid-19-Symptomen in ein Krankenhaus gekommen waren und ähnlich zu den Fällen in Südkorea erneut positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Ärzte untersuchten daraufhin 58 weitere als offiziell gesund entlassene Patienten und wurden bei 10 von ihnen fündig.

Eine neuerliche Ansteckung ist eher unwahrscheinlich

Laut der Studie waren alle Patienten zwischen vier und 24 Tage vorher als genesen aus der Klinik entlassen worden, da sie zweimal negativ getestet wurden und keine Symptome mehr zeigten. Ärzte konnten nun aber erneute Virus-RNA bei den Untersuchungen nachweisen. Ein Nasenabstrich war bei fünf Patienten, bei sechs ein Analabstrich positiv. Ein Patient war gar an beiden Stellen positiv getestet worden. Dazu schreiben die Studienautoren, dass letzterer Patient 56 Tage ab dem Krankheitsausbruch noch das Virus freigesetzt haben könnte.

Jedoch schließen die chinesischen Ärzte es aus, dass die Patienten sich zu Hause erneut angesteckt haben, was in früheren Fällen vermutet worden war. Nur wenige Corona-Fälle hatte es im Umkreis der Patienten gegeben und alle hätten sich in häusliche Quarantäne begeben. Die Studie beantwortete aber nicht die Frage, warum die ersten Tests negativ ausgefallen waren.

Die Studienautoren um Jinru Wu von der Universität in Changsha betonten aber, dass weitaus größere Untersuchungen notwendig seien, um über einen möglicherweise neuen Umgang mit Corona-Genesenen Aussagen und Entscheidungen treffen zu können. Weiterhin müsse eine Untersuchung zur Infektionsfähigkeit erstellt werden, denn die bisherigen Stuhlproben wiesen keine infektiösen Viren auf.

Entwarnung auch aus Südkorea

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen Forscher in Südkorea. Bei den genommenen Proben wurden keine vermehrungsfähigen Viren vom Sars-CoV-2 Typ gefunden.

Weitere fast 800 Informationen über Personen, die mit den Patienten, die zum zweiten Mal positiv getestet wurden, sind von den Wissenschaftlern ausgewertet worden. Auch hier ließ sich aus den Ergebnissen kein sicherer Hinweis ableiten, dass die Getesteten andere Menschen infiziert hätten. Lediglich 27 Kontaktpersonen waren mit Sars-CoV-2 infiziert, jedoch waren sie zuvor schon akut Infizierten sehr nahegekommen.

Auch gelang es den Wissenschaftlern, bei den untersuchten Patienten Antikörper nachzuweisen. Dies bestätigt Studien, wonach in der Regel von Genesenen Antikörper gegen das Virus produziert wird. Nun fehlt noch der Nachweis, dass ausreichend Antikörper vorliegen, um gegen eine erneute Ansteckung geschützt zu sein. Die WHO warnt daher davon, Genesene als immun zu betrachten.

Social
Author
Alexander Grünstedt