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Neue infektiösere Corona-Variante dominiert weltweit

Der zuerst aus China stammende Sars-Cov-2-Erreger ist inzwischen mutiert. Forscher fanden heraus: Die neue Variante dominiert inzwischen weltweit und sie verbreitet sich drei- bis neunmal so schnell wie der erste Virus seiner Art.

Eine Studie mit global erworbenen Daten weist darauf hin, dass die derzeit dominierende Sars-Cov-2-Variante infektiöser sei als das ursprünglich aus China verbreitete Virus. Die Forscher des Los Alamos National Laboratory in New Mexico und der Duke Universität in North Carolina fanden jedoch keine Hinweise darauf, dass die Mutation auch den schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 begünstige. Damit ist unklar, wie bedrohlich diese Veränderung ist.

Die neue Variante wurde bereits im April als „G614 Sars-Cov-2“ identifiziert. Die anfänglich veröffentlichte Studie wurde nach wissenschaftlichen Kritiken nochmals erweitert. Die Forscher sind sich nun sicher: „Das ist jetzt das Virus“ und meinen damit, dass die neue Variante von Sars-Cov-2 sich weltweit verbreitet hat und dominiert.

Anthony Fauci, der Virologe des US-Präsidenten, sah in der aktuellen Studie Hinweise, „dass sich das Virus durch die Mutation besser vermehren kann und vielleicht eine hohe Viruslast mit sich bringt”, er betonte aber zugleich, dass diese Forschungen im wissenschaftlichen Kontext noch nicht bestätigt seien.

Infektiöser aber nicht unbedingt gefährlicher
Die neue Virus-Variante vermehre sich schneller in den oberen Atemwegsorganen, also in der Nase und im Rachen, was erkläre, warum sie sich so effektiv verbreitet habe. Gleichzeitig hoffen die Forscher aber, dass dies auch bedeuten könnte, dass die G614 Variante weniger pathogen sei, also seltener auch die unteren Atemwegsorgane befalle. Das könnte zur Folge haben, dass die gefährliche Lungenentzündung seltener auftritt.

Hintergrund der Mutation ist eine veränderte Oberflächenstruktur des Virus. Die G614-Variante weise gemäß der in der Fachzeitschrift “Cell” veröffentlichten Studie andere „Stachel“-Proteine auf als der ursprüngliche Virus-Typ (D614). Aufgrund dieser veränderten „Stacheln“, mit denen das Virus sich an menschliche Zellen andockt, sei G614 „wahrscheinlich infektiöser“, schrieben die Wissenschaftler des Los Alamos National Laboratory in ihrem Bericht, „unsere global erfassten Daten zeigen, dass die G614-Variante des Stachelproteins sich schneller verbreitet als D614.“

Einfluss auf Impfstoff unklar
Die Oberflächenproteine des Virus beeinflussen nicht nur seine Fähigkeit Wirtszellen zu infizieren, sie spielen auch bei der Impfstoff-Entwicklung eine entscheidende Rolle. Die Forscher sind sich noch im Unklaren darüber, welchen einen Einfluss die G614-Mutation auf die Wirksamkeit von Impfstoffen hat.

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Author
Jerry Heiniken