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Khashoggis Killer zog Kleidung des zerstückelten Opfers an

Die Details über den Tod des Journalisten Jamal Khashoggi werden immer gruseliger. Einer der Killer zog offenbar Kleidung und Brille des Opfers an, nachdem sie die Leiche zerlegt hatten.

Der mutmaßliche Mord am saudiarabischen Journalist Jamal Khashoggi (†59) wird gerade mit Hochdruck untersucht und ist politisch äußerst brisant. Dem Nachrichtensender CNN liegen Bilder aus Überwachsungskameras um die saudiarabische Botschaft vor. Das Bildmaterial zeigt, wie der Journalist am 2. Oktober um 13:14 Uhr die saudiarabische Botschaft in Istanbul betrat und wie um 14:52 Uhr ein Mann ähnlicher Statur in der Kleidung Khashoggis und mit einem gleich aussehenden Bart das Gebäude wieder verlässt. Derselbe Mann trug bei seiner Ankunft im Konsulat jedoch ein kariertes Hemd und keinen Bart.

Unter Berufung auf offizielle Quellen erläuterte CNN, es handelte sich bei dem Doppelgänger um einen Mann namens Mustafa Al Madani. Er soll einer der 15 Männer gewesen sein, die am mutmaßlichen Mord des Journalisten Jamal Khashoggi beteiligt gewesen waren. Gemäß der CNN-Recherchen habe Al Madani bei Verlassen der Botschaft einen angeklebten Bart, Brillengläser und die Kleidung des getöteten Journalisten getragen. Er soll danach mit weiteren Beteiligten in einem Taxi an einen zentralen Punkt in Istanbul gefahren sein. Dort angekommen habe er sich in einer öffentlichen Toilette wieder umgezogen.

Widersprüchliche Aussagen
Wenn die Angaben des Nachrichtensenders korrekt sind, deutet der Vorfall auf einen Vertuschungsversuch hin. Diese Annahme deckt sich mit der Tatsache, dass Saudi-Arabien in den letzten zwei Wochen widersprüchliche Angaben zum Verbleiben des systemkritischen Journalisten gemacht hatte. Zuerst hatte das Königreich gemeldet, Khashoggi hätte das Konsulat lebend verlassen. Später hieß es, er sei am 2. Oktober während eines Besuchs im saudiarabischen Konsulat bei einer “Schlägerei” getötet worden.

Verbindung zum Kronprinzen?
Die türkische Zeitung “Yeni Safak” schreibt, bei den 15 mutmaßlichen Mordbeteiligten handele es sich um Untergebene von Maher Abdulasis Mutreb – dem Leibwächter des Kronprinzen Saudi-Arabiens. Saudi-Arabien verwehrt sich jeglichen Vermutungen, es gäbe eine Verbindung zwischen dem Kronprinzen und dem Verschwinden des Journalisten. Der saudische Außenminister Adel al-Dschubeir erklärte, man bemühe sich den „Mord“ des Journalisten zu bestrafen. Zugleich betonte er, dass es sich bei der Tat um eine “nicht-autorisierte Operation” gehandelt habe, über die der Kronprinz “nicht informiert” gewesen sei.

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Sara Breitner