ISIS-Anhängerin am Frankfurter Flughafen verhaftet
Die Türkei schob sie nach Deutschland ab. Dort, am Frankfurter Flughafen, wurde Lisa R. von den deutschen Behörden festgenommen. Gegen sie lag ein Haftbefehl wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Der Zugriff auf die junge Frau, die gebürtig aus Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz stammt, erfolgte durch Beamte der Bundespolizei Frankfurt/Main und dem LKA Rheinland-Pfalz. Auch die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bestätigte am gestrigen Abend die Festnahme von Lisa R.. Gegen Sie läge der „dringende Verdacht der Mitgliedschaft in einer ausländischen, terroristischen Vereinigung ´Islamischer Staat (ISIS)“ vor.
Lisa R. landete in einer Maschine aus Istanbul in Frankfurt. Mit an Board hatte sie auch einen fünfjährigen Jungen sowie zwei Zwillingsmädchen im Alter von zwei Jahren. Die Kinder wurden von Mitarbeitern des Jugendamtes in Obhut genommen. Ob es sich bei den dreien um ihre eigenen Kinder handelt ist nicht bekannt. Lisa R. soll nun umgehend dem Ermittlungsrichter im Oberlandesgericht Koblenz vorgeführt werden. Dieser entscheidet dann über den Vollzug der Untersuchungshaft.
Zu den Hintergründen
Laut Generalstaatsanwaltschaft reiste Lisa R. am 09. September 2014 mit ihrem Ehemann und ihren beiden Schwestern aus Idar-Oberstein über die Türkei nach Syrien. Während sich ihr „Ehemann auf Seiten von ISIS an Kampfhandlungen in Nordsyrien beteiligte“, soll sie ihm „zumindest moralische Unterstützung“ geleistet haben und die Ideologie der Terrormiliz über soziale Medien propagiert haben. Demnach „rechtfertigte sie die Tötung Andersdenkender“ und rief zur Ausreise in das Kalifat auf. Für diese Propaganda soll sie von Terroristen Geld erhalten haben.
Vor etwa einem Jahr dann nahmen kurdische Kämpfer die Terrorverdächtige fest und inhaftierten sie im Camp „Ayin Issa“ ehe türkische Kräfte sie im Rahmen der Nordsyrien-Offensive aufgriffen.
Die Türkei schiebt seit Wochen Menschen mit angeblichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer ab.
