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Gefährliche Mückenstiche – Warnung vor dem West-Nil-Virus in Deutschland

Nach dem milden Winter rechnen Wissenschaftler mit einer weiteren Ausbreitung des West-Nil-Virus. Vor allem Vögel und Pferde sind davon betroffen, aber auch für Menschen kann es gefährlich werden.

Meistens endet es für Raben und Greifvögel tödlich, während andere Vögel nicht betroffen sind. Auch Menschen und Pferde sind bedroht, in seltenen Fällen kann es tödlich enden. Das von Mücken übertragene West-Nil-Virus könnte sich nach dem milden Winter weiter ausbreiten. Ursprünglich stammt es aus Afrika, aber mittlerweile ist überall auf der Welt zu finden, außer in der Antarktis. “In den letzten Jahren gab es in Süd- und Osteuropa immer wieder vereinzelte Ausbrüche mit 10 bis 100 Erkrankten“, sagt der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger. Dies führte zwar zu einem gewissen Bekanntheits- aber nicht Beachtungsgrad.

Experten sicher: Virus hat Winter überlebt

Das Virus hat ein gefährliches Potenzial, sagt der Leiter der Tropenmedizin an der Uni Rostock. Eine Sterblichkeit von 2,5 bis 5 Prozent sei nicht wenig. Gerade ältere oder immunschwache Menschen könnten bei einer Infektion sterben. Derzeit gibt es für Menschen keinen Impfstoff, für Pferde schon. Veterinäre empfehlen, Pferde in besonders betroffenen Regionen zu impfen. “Die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus in diesem Winter in Stechmücken überlebt hat, ist sehr groß“, sagt die Virologin Ute Ziegler vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems bei Greifswald. Der Virus wird durch eine warme Umgebung begünstigt.

Erst Fieber, dann Hirnhautentzündung

Dabei ähneln die Symptome bei Menschen anfänglich denen einer herkömmlichen Grippe, einhergehend mit Fieber und Schweißausbrüchen. Im Anschluss gehe es den Patienten besser, aber das Fieber kommt wieder. Spätestens dann ist es höchste Zeit, zum Arzt zu gehen. Dann besteht die Gefahr, dass es sich um eine Hirnhautentzündung handelt.

Nachweislich gestorben ist das erste Tier letztes Jahr im Zoo von Halle / Saale. Die anzeigepflichtige Tierseuche ist bisher 14 mal registriert worden. Das Virus vermehrt sich in den Stechmücken umso schneller, je wärmer es ist. Im warmen Sommer 2018 seien es in Mitteldeutschland nur 12 – 14 Tage gewesen, nach dem es 2017 noch im Schnitt 17 – 21 Tage waren. Die WNV-Nachweise konzentrierten sich dabei auf die wärmsten Regionen – Sachsen-Anhalt, Südbrandenburg und Nordsachsen.

Gehäufte Einzelfälle werden mehr

Bisher gab es noch keine nachweisliche Erkrankung am West-Nil-Virus, außer bei einem Tierarzt in Bayern, der sich vermutlich bei einer Obduktion eines Vogels ansteckte. Er erkrankte aber nicht schwer. Hingegen starben in Süd- und Osteuropa 181 Menschen im letzten Jahr, mehr als 2.000 steckten sich mit dem Virus an. Noch ist die mögliche Verbreitung in diesem Jahr in Deutschland völlig offen. Es wird kein großer Ausbruch erwartet, aber man geht von gehäuften Einzelfällen aus.

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Jerry Heiniken