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Franz Beckenbauer nicht mehr vernehmungs- und verhandlungsfähig

Franz Beckenbauer steckt mitten in der WM-Affäre. Jetzt kommt raus, dass „der Kaiser“ gesundheitlich so stark angeschlagen ist, dass er weder vernehmungs- noch verhandlungsfähig ist.

Vor wenigen Tagen berichtete Fußball-Ikone Franz Beckenbauer über einen Augeninfarkt. Doch offenbar steckt mehr dahinter. Die Bundesanwaltschaft in der Schweiz ließ durchsickern, dass der ehemalige Fußballspieler und –Trainer gesundheitlich so stark angeschlagen sei, dass er weder vernehmungs- noch verhandlungsfähig wäre.

Beckenbauer, der sich in seiner späteren Berufslaufbahn als Leiter des Organisationskomitees (OK) für die WM 2006 engagierte, befindet sich mitten in einem Verfahren wegen zweifelhafter Geldverschiebungen zwischen dem DFB und der Fifa.

Beckenbauer Gesundheitszustand beeinflusst Fifa-Verfahren
Durch die verzögernden Umstände drohen die Vorwürfe, die gegen Beckenbauer und andere Fußballfunktionäre vorliegen, zu verjähren. Deswegen soll das Verfahren im Fall Beckenbauer nun von dem anderer Beschuldigter wie unter anderem dem ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger abgetrennt werden.

Beckenbauer ist seit Jahren gesundheitlich angeschlagen
Beckenbauer hatte erst vor wenigen Tagen öffentlich über aktuelle Gesundheitsprobleme gesprochen. Vor einer Woche gab er bekannt, aufgrund eines Augeninfarktes auf dem rechten Auge „wenig bis nichts“ mehr sehen zu können. Beckenbauer gilt seit Jahren als gesundheitlich angeschlagen und hatte sich mit Bezug auf seine Verfassung auch weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. In den letzten drei Jahren hatte der Fußballfunktionär sich zwei chirurgischen Eingriffen am Herzen unterziehen müssen.

Es geht um verdächtige Zahlungen in Höhe von 10 Millionen Franken
Beckenbauer und anderen Beteiligten wird vorgeworfen, während der Planungen zur WM-Vergabe 2006 zehn Millionen Franken nach Katar verschoben zu haben. Das Geld versickerte dort im Firmenbesitz des ehemaligen Fifa-Vizepräsidenten Mohamed bin Hammam. Geldgeber für die rund 7 Millionen Euro (nach damaligem Wechselkurs) war Ex-Adidas-Boss Robert Louis-Dreyfus, der das Geld als Darlehen an Beckenbauer vergab. 2005 überwies der DFB dieselbe Summe an die Fifa. Als Begründung gaben die Verantwortlichen an, es handle sich dabei um die Kosten für die geplante Eröffnungsfeier der Fußball-WM 2006. Derselbe Betrag floss zeitgleich ohne Angabe des Verwendungszwecks an den inzwischen verstorbenen Louis-Dreyfus. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt seit Jahren in einem ausufernden Verfahren, ob die Zahlungen korrekt verlaufen sind oder nicht. Die Justiz hat bis April 2020 Zeit, ein Urteil zu finden, dann nämlich verjährt der bis dahin 15 Jahre zurückliegende Vorfall.

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Author
Stephan Heiermann