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Flug macht 16 Stunden Zwischenstopp bei -30 Grad

250 Passagiere, die nach Hongkong fliegen wollten, machten einen ungeplanten Zwischenstopp. Der Flieger stand bei -30 Grad im kanadischen Goose Bay und keiner durfte die Maschine verlassen.

Eigentlich wollten die 250 Passagiere eines United-Airlines-Fluges von Newark im US-Bundesstaat New Jersey am vergangenen Wochenende nach Hongkong reisen. Doch schon kurz nach Start kam alles anders. Wegen eines medizinischen Notfalls musste der Langstreckenflieger in Kanada zwischenlanden. Die United-Airlines-Maschine landete in der Stadt Goose Bay in der kanadischen Provinz Neufundland, wo der kranke Passagier in eine Klinik abtransportiert wurde. Dann hätte der Flug Richtung China fortgesetzt werden sollen, doch wegen eines technischen Defekts blieb die Maschine auf dem Boden.

Medienberichten zufolge war eine Tür zugefroren. Während Techniker versuchten, das Problem zu beheben, mussten die Passagiere in der Maschine verbleiben. Der Grund: In Goose Bay waren zum Zeitpunkt der unplanmäßigen Zwischenlandung keine Zollbeamten vor Ort. Deswegen blieb den 250 Fluggästen der Weg in die warme Flughafenhalle verwehrt.

Laut CBC-Interview, das von „SPIEGEL ONLINE“ übersetzt wurde, sei es im Passagierraum schnell „unangenehm“ kalt geworden. Die verteilten Decken hätten leider nicht ausgereicht, um sich angenehm warm zu halten, berichtete ein entrüsteter Passagier. Außerdem sei das Essen an Bord der Maschine knapp geworden. Erst Stunden später hätte eine Fast-Food-Kette weitere Speisen und warme Getränke geliefert. Allerdings hätten die Passagiere Stunden ausharren müssen, bis sie wenigstens einen warmen Kaffee in den Händen hielten.

Nach 16 Stunden stand schließlich ein Rettungsflugzeug bereit, um die Passagiere zurück nach Newark zu transportieren. Zugegeben, wahrscheinlich hätte auch niemand weitere 15 Stunden an Bord eines Flugzeuges verbringen wollen, um nach Hongkong zu gelangen. Allerdings war es offenbar auch wenig erquickend 28 Stunden im Flieger zu sitzen, um dann wieder an den Ausgangspunkt zu gelangen.

Eine Passagierin namens Yingru Wang twitterte ausgelaugt: „Nach 28 Stunden wieder zurück nach Newark. Ich habe nur ein Sandwich von den Goose-Bay-Beamten bekommen. Nur Snacks auf dem 18 Stunden ‚Rettungsflug‘“

Für die Passagiere, für die der Hongkong-Flug die Heimkehr bedeutet hätte, organisierte die Airline zumindest einen Hotel-Aufenthalt nach der Landung in Newark – und wie die Twitter-Userin glücklich feststellte – sogar mit Abendessen.

Ausgerechnet am vergangenen Wochenende herrschten im Osten Kanadas eisige Temperaturen und akute Wetterwarnung mit Verkehrsbehinderungen. Straßen wurden gesperrt und Schulen geschlossen. An mehreren Flughäfen wurden Flüge gestrichen.

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Author
Sara Breitner