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Ein Drittel der Deutschen plant dieses Jahr kein Urlaub

Deutschland ist eine Urlaubsnation, denn mindestens eine Reise im Jahr, die länger als fünf Tage dauert, machen vier von fünf Bundesbürgern. Das macht in der Summe rund 70,8 Millionen Urlaubsreisen im Jahr. Davon waren gut 74 Prozent in Ausland. Doch die Möglichkeit, zu verreisen, hat die Corona-Krise den Deutschen vorerst vermiest.

Die Urlaubs-Hotspots in Deutschland sind auch erst seit kurzem wieder zugänglich und Restaurants wieder geöffnet. Vom Auswärtigen Amt besteht immer noch die weltweite Reisewarnung und wann diese gelockert wird, ist in der Großen Koalition auch noch umstritten.

Somit ist verständlich, dass die Mehrheit der Deutschen in diesem Jahr keine Lust verspürt, in den Urlaub zu fahren. Es herrscht riesige Verunsicherung und die Gründe sind ebenfalls verschieden.

Drei von Vier Deutschen wollen nicht verreisen

In diesem Jahr wollen gut 29 Prozent nicht in den Urlaub fahren und 47 Prozent der Deutschen sind skeptisch und wollen vorerst nicht verreisen. Sie beobachten die Lage auch dann weiter, wenn die Reisebeschränkungen aufgehoben werden. Verreisen will somit nur jeder Vierte, wenn die Möglichkeit dazu gegeben ist.

Eine repräsentative Studie des deutschen Marktforschungsinstitut GfK, welche das Bayerische Zentrum für Tourismus in Auftrag gegeben hatte, kam zu diesen Ergebnissen. Befragt wurden 2011 Personen.

Eine große Verunsicherung sieht auch der Chef des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kurz: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht abzuschätzen, welche Auswirkungen die Corona-Einschränkungen auf das Reiseverhalten der Deutschen und auf die Kapazitäten deutscher Tourismusregionen hat.“

Das sind die Gründe

Bevor sie eine Reise antreten, schauen sich die Corona-Skeptiker (47 Prozent) zuerst einmal die Situation an, bevor sie eine Reise buchen. Sie stören sich an Maßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz oder Mindestabständen in Restaurants. All diese Maßnahmen passen bei 44 Prozent nicht zur Vorstellung eines erholsamen Urlaubs. Vergangen ist vielen der Urlaubs-Skeptiker (31 Prozent) vor allem die Lust am Reisen selbst.

Hingegen gaben die Urlaubs-Ablehner (29 Prozent) ganz andere Gründe für das nicht verreisen wollen an. Schlichtweg keine finanziellen Mittel für eine Reise haben 38 Prozent der Befragten und 34 Prozent sagen, sie haben momentan einfach keine Lust auf Reisen. Die Hygienemaßnahmen stören derweil 26 Prozent.

Eine entscheidende Rolle bei den Skeptikern als auch bei den Ablehnern von Reisen spielt auch die Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Es gibt dabei interessanterweise auch keine Unterschiede bei den jüngeren Befragten (18-49 Jahre) als auch bei den im Alter von 50-74 Jahren. Das betrifft auch die Angst vor einer Infektion.

Hingegen ist für die Befürworter eines Urlaubs für die Mehrheit wichtig, dass die Abstandsregelungen in den Ferienwohnungen und Hotels eingehalten werden. Zehn Prozent der Befragten ist eine Maskenpflicht wichtig.

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Sara Breitner