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Covid-19-Beatmungsgeräte verursachen Brände in Russland

In Moskau und St. Petersburg sterben bei Bränden auf Covid-19-Stationen sechs Patienten, nun hat die zuständige Gesundheitsbehörde eine weitere Nutzung bestimmter Beatmungsgeräte bis auf Weiteres untersagt. Im Rahmen einer humanitären Hilfe hatte Russland auch 45 Maschinen dieses Typs an die USA geliefert.

Nach dem es in Corona-Kliniken zu zwei Bränden mit sechs toten Patienten gekommen ist, hat Russland die Nutzung der Beatmungsmaschinen mit dem Namen „Awenta-M“ gestoppt. Die seit dem 1. April hergestellten Geräte dürfen ab sofort nicht mehr für die künstliche Beatmung von Patienten eingesetzt werden. Das hat die in Moskau ansässige Gesundheitsschutzbehörde Rossdrawnadsor am Mittwoch mitgeteilt.

Die staatliche Überwachungsstelle für das Gesundheitswesen nannte als Grund die Brände in einer Klinik in Moskau am 9. Mai sowie eines weiteren Brandes am 12. Mai in St. Petersburg. Bei den Unglücken sind insgesamt sechs Menschen ums Leben gekommen. Dem Verdacht, dass die Feuer auf Grund von Kurzschlüssen ausgelöst wurden, gehen nun die Ermittler nach.

USA werden gespendete Maschinen vorerst nicht nutzen

Im Rahmen einer humanitären Hilfsaktion hatte Russland auch Geräte dieses Typs in die USA geliefert. Die zuständige Behörde für den Katastrophenschutz FEMA untersagt nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass die Nutzung dieser Geräte, bis es eine Aufklärung der Umstände in Russland gegeben hat. Den Angaben zufolge waren die aus Russland stammenden Maschinen bislang nicht im Einsatz gewesen. Sie dienten in New York und New Jersey als Reserve.

Die schadhaften Geräte stammen allesamt aus einem Werk aus dem Gebiet Swerdlowsk am Ural, dass auf Medizintechnik spezialisiert ist. Das Krankenhaus Heiliger Georg in St. Petersburg hatte im April 237 Awenta-Apparate gekauft. Der Stückpreis dafür lag bei 1,8 Millionen Rubel, umgerechnet 22.600 Euro. Wie die Agentur Interfax weiter berichtete, war dieses Werk mit dem alleinigen Lieferbetrieb für diese Beatmungsgeräte bestimmt worden. Mehr als 5700 Geräte von diesem Typ sollten verkauft werden. “Wir drücken den Angehörigen der Toten und Verletzten unser tiefstes Beileid aus”, teilte nach den Unglücken das russische Handelsministerium mit.

Nach den USA ist Russland mittlerweile das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Erneut ist die Zahl der Neuinfektionen am Mittwoch um mehr als 10.000 auf 241.271 Fälle angestiegen. Gestorben sind nach offiziellen Angaben bislang 2.212 Menschen, 48.003 gelten als genesen. Wie in anderen Ländern auch, gehen Experten von einer wesentlich höheren Zahl an nicht erfassten Fällen aus.

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Alexander Grünstedt