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Chemiealarm nach Großbrand in Raffinerieanlage

Im US-Bundesstaat Texas ist es in der Nacht zu einer heftigen Explosion gekommen. In Port Neches, direkt an der Golfküste gelegen, steigt über einem Chemiepark ein riesiger Feuerball auf, es entsteht eine gewaltige Druckwelle. Es werden in der Anlage unter anderem krebserregende Stoffe verarbeitet.

In einer Raffinerieanlage in Texas hat eine heftige Explosion die Anwohner der Stadt Port Neches geweckt. Augenzeugen zufolge war gegen 1.00 Uhr nachts ein riesiger Feuerball über dem Chemiepark des Ortes aufgestiegen. Ein weiterer Donnerschlag folgte kurz darauf.
Aufgrund der starken Druckwelle barsten in den angrenzenden Wohnvierteln von Port Neches zahlreiche Fenster. Von der Werksfeuerwehr wurde Großalarm ausgelöst, zahlreiche Notrufe gingen bei den Behörden ein. “Es gibt erhebliche Schäden im Stadtgebiet”, erklärte ein Polizeisprecher.

Laut dem Betreiber, dem Chemiekonzern TPC-Group, wurden bei dem Vorfall mindestens drei Menschen verletzt. Die Löscharbeiten dauerten an, dass gesamt Werksgelände wurde geräumt. Umliegende Wohngebiete sind auf Anordnung der Einsatzkräfte evakuiert worden. TPC teilte weiterhin mit: „Wir konzentrieren uns zunächst darauf, die Sicherheit der Einsatzkräfte und der Öffentlichkeit zu gewährleisten und die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.” Notfallpläne wurden umgehend in Kraft gesetzt, weitere Feuerwehren aus der Umgebung sind von dem Unternehmen angefordert worden.

Sorge vor einer giftigen Qualmwolke

Wie groß die tatsächliche Gesundheitsgefahr für die Anwohner ist, wird derzeit noch untersucht. TPC verarbeitet an diesem Standort in sogenannten Crackern unter anderem Butadien, eine giftige Chemikalie. Dies ist ein wichtiger Ausgangsstoff für viele synthetische Materialien, welche aus Kohlenwasserstoff, welches in Rohöl enthalten ist, hergestellt wird. Butadien ist krebserregend, hochentzündlich und explosionsgefährlich. Rund um den Chemiepark sind an drei Seiten Wohngebiete vorhanden. Port Neches ist rund 140 Kilometer von der Millionenmetropole Houston entfernt.

Zwangsevakuierung rund um die Raffinerie angeordnet

Anwohner in einem Umkreis von einer halben Meile um das TCP-Werk sind von der Feuerwehr aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. Wie die Feuerwehr aus der nahe gelegenen Stadt Nederland mitteilte, handele es sich dabei um eine Zwangsevakuierung. Zahlreiche Fotos und Videos der Explosion kursieren derzeit im Netz.

Anwohner, die nur wenige Minuten von der Fabrik entfernt wohnen, berichteten der Nachrichtenagentur AFP, dass durch die Wucht der Detonation Scheiben und Türen zu Bruch gegangen seien. Auch Deckenteile sind zusammengebrochen. TPC betreibt in Port Neches eine rund 90 Hektar große Raffinerie in der mehr als 175 Mitarbeiter und rund 50 Vertragskräfte arbeiten. Unter anderem besitzt die Anlage Verladeeinrichtungen für Tankschiffe, Tanklaster und Eisenbahnwaggons. Rund 400.000 Tonnen beträgt nach Angaben des Betreibers die jährliche Werkskapazität an Raffinerieprodukten.

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Jerry Heiniken