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Bundeselternrat fordert Ausweichunterkünfte für Schüler

In der aktuellen Coronavirus-Krise ist Abstandhalten eine der wichtigsten Regeln. Doch gerade in Schulen kommen vielen Kinder auf engem Raum zusammen. Die Frage ist dabei, wie die vorgeschriebenen Distanz von 1,5 Meter eingehalten werden soll.

Nun kommt ein ungewöhnlicher Vorschlag vom Vorsitzenden des Bundeselternrats. Für die Zeit nach den großen Sommerferien sollten aufgrund der Corona-Krise mehr Räumlichkeiten für den Unterricht organisiert werden. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte der Vorsitzende Stephan Wassmuth: „Wir müssen davon ausgehen, dass auch nach den Ferien die Abstandsregeln weiter gelten“. Dazu hat er auch gleich die passenden Vorschläge. „Um möglichst viel Präsenzunterricht für möglichst viele Schüler zu ermöglichen, sollten auch andere Gebäude fürs Lernen genutzt werden: Vereinshäuser, kommunale Veranstaltungsräume, Tagungszentren, Kongressräume in Hotels oder sogar Messehallen.“

Bereits jetzt sollten die Schulträger solche Ausweichlösungen für das neue Schuljahr einplanen, damit die Schulen mit mehr Platz dann nach den Sommerferien starten können. „Wir rechnen damit, dass es an den meisten Schulen eine Mischung aus Präsenzunterricht und digitalem Fernunterricht geben wird.“

Weiterhin fordert Wassmuth, die nächsten Wochen „dringend dazu nutzen, die Lehrer dafür fit zu machen“. „Damit sämtliche Lehrer in der Lage sind, mit digitalen Systemen umzugehen und online zu unterrichten, sollten die Sommerferien für Schulungen genutzt werden.“

Klare Vorgaben für den Fernunterricht forderte auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. Auch er äußerte sich gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „So lange die Schulen noch nicht wieder im Regelbetrieb sind, aber auch für den Fall einer zweiten Infektionswelle brauchen wir klare Regeln für das Homeschooling“.

„Verpflichtende Anwesenheit bei Videoschalten mit dem Lehrer, die Pflicht zum Erledigen von Aufgaben und eine einheitliche Regelung zur Vergabe von Noten.“ Er ist der Ansicht, dass es nicht sein kann, dass solch wichtige Punkte im Unverbindlichen bleiben, beziehungsweise „sich hier jede Schule und jedes Land eigene Regeln gibt“.

Hingegen hält Stefanie Hubig, Präsidentin der Kultusministerkonferenz eine Rückkehr zum Normalbetrieb nach den Ferien für möglich. Gegenüber der „taz“ sagte sie, dass in allen Bundesländern der dringende Wunsche bestehe, zu einer stärkeren Normalität zurückzukehren. „Im Grunde ist unser Weg der gleiche: Wenn möglich, soll nach den Sommerferien ein Normalbetrieb in den Schulen stattfinden“, sagte die rheinland-pfälzische Ressortchefin. „Wir werden uns zu Beginn der nächsten Woche austauschen.“

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Martin Beier