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Bürgerkriegsähnliche Zustände in den USA: mehrere Tote

Nach der grausamen Tötung des Afroamerikaners George Floyd (46) ist in den USA eine heftige Protestwelle mit Ausschreitungen ausgebrochen. Teilweise eskaliert die Gewalt. Inzwischen sind mindestens zwei Menschen im Zuge der Straßenschlachten gestorben.

Mittlerweile wird in 33 Städten gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Das erste traurige Resultat der Proteste sind zwei Todesopfer. In Detroit (Michigan) wurde ein 19-jähriger Demonstrant erschossen. Eine Polizeisprecherin stellte umgehend klar, dass er nicht durch eine Polizeiwaffe getötet wurde. Ein SUV mit unbekanntem Fahrer sei am Freitagabend an den Demonstranten vorbeigefahren und habe in die Menge geschossen.

Der zweite Todesfall ereignete sich in Oakland (Kalifornien). Dort wurden zwei Sicherheitsleute niedergeschossen. Einer davon erlag seinen Verletzungen.

Inzwischen gehen die Menschen in den USA in der vierten Nacht in Folge auf die Straße, um ihrer Wut und dem Entsetzen über die Tötung des Schwarzen George Floyd Luft zu machen. Floyd kam am Montag in Minneapolis (Minnesota) ums Leben, nachdem ein Polizist minutenlang auf seinem Hals kniete. Passanten filmten das Geschehen und stellten es ins Netz. Auf zwei Videos ist zu sehen, dass insgesamt drei Polizisten auf dem am Boden liegenden Mann knieten, der um Gnade flehte und „ich kann nicht atmen“ keuchte, bevor er das Bewusstsein verlor. Später starb er im Krankenhaus. Die Bilder verbreiteten sich sofort. Daraufhin begannen die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt am Ort des Verbrechens in Minneapolis. Inzwischen demonstrieren die Menschen in 33 Städten. An den Brennpunkten gehen Gebäude und Autos in Flammen auf. Scheiben werden eingeschlagen und Plünderungen finden statt.

Experten wie der Politikwissenschaftler Christian Hacke befürchten in der Bewegung das „Potenzial zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen“, zitiert die Bild-Zeitung den USA-Fachmann. Hacke sieht eine Mitschuld beim polarisierenden, amtierenden Präsidenten Donald Trump. Dieser habe während seiner Amtszeit zu einem politischen „Klima“ beigetragen, indem „viele Amerikaner es wieder als normal empfinden, offen rassistischen Gefühlen freien Lauf zu geben“, sagt der Politikwissenschaftler zur „Bild“.

Auch jetzt noch kippe der Präsident Öl ins Feuer anstatt zu deeskalieren. Seine Kommunikation lasse vermuten, dass er „eine weitere Eskalation durch Aufstände und Proteste der Schwarzen“ absichtlich in Kauf nehme, so Hacke „Fast ist zu befürchten, dass Trump diese Konfrontation wünscht, um dann von den wirklichen Problemen abzulenken und sich als Retter für Recht und Ordnung zu inszenieren.“

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Martin Beier