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Bald ist Schluss mit Corona-Maßnahmen

Mundschutz, Mindestabstand und Kontaktbeschränkungen: Damit ist bald Schluss. Zumindest im Bundesland Thüringen. Nach dem Willen von Ministerpräsident Bodo Ramelow (64, Linke) sollen die allgemeinen Einschränkungen am 06. Juni aufgehoben werden. „Das Motto soll lauten: Von Ver- zu Geboten, von staatlichem Zwang hin zu selbstverantwortetem Maßhalten“, erklärt Ramelow in einem Interview mit der BILD am Sonntag.

„Wir haben im März auf der Grundlage von Schätzungen von 60 000 Infizierten entschieden – jetzt haben wir aktuell 245 Infizierte. Der Erfolg gibt uns mit den harten Maßnahmen recht, zwingt uns nun aber auch zu realistischen Konsequenzen und zum Handeln. Das heißt: Für Thüringen empfehle ich die Aufhebung der Maßnahmen“, heißt es in seinem Statement weiter.

Statt den landesweiten Lockdown in Thüringen aufrecht zu erhalten, solle es nach Ramelows Einschätzung nur noch lokale Einschränkungen geben, wenn in einer Region eine bestimmte Infektionsrate überschritten wird.

Die Sichtweise Ramelows sorgt über die Landesgrenzen hinaus für Ärger in der Republik. Alle anderen Bundesländer halten sich nach wie vor an die deutschlandweiten Kontaktbeschränkungen, die vor Wochen für Bürger im öffentlichen Raum verhängt worden waren. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre 16 Ministerpräsidenten hatten zu Beginn des Monats Mai erst beschlossen, alle Beschränkungen vorerst bis zum 05. Juni zu verlängern. Danach sollte gemeinsam weitergeschaut werden.

Der Alleingang Ramelows, bei dem Thüringen ab dem 06. Juni massiv umsteuern will, sorgt für Unverständnis aus politischen Reihen und auch aus jenen vieler Bürger. Gerade zur bevorstehenden Urlaubszeit hatten Corona-Experten und Virologen schon oft bekundet, dass eine zweite Welle drohen könnte. Jetzt die Beschränkungen derart zu lockern, erschließt sich aus diesem Grunde einer Vielzahl von Bürgern nicht. Ob Ramelow die Kollegen aus den anderen Ländern dazu veranlassen könnte, ebenso zu handeln ist bisher unklar.

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Author
Jerry Heiniken