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Am Mont Blanc droht ein Gletscher einzustürzen

In den Alpen bahnt sich eine Katastrophe an. Der höchste Berg dieser Region ist in akuter Gefahr. Grund ist der immer weiter fortschreitende Klimawandel.

Auf der italienischen Seite könnten wegen der immer stärker zunehmenden Erwärmung große Teile eines Gletschers am Mont Blanc einstürzen. Am Dienstag sind von der Gemeinde Courmayeur in der Region Aostatal zwei kommunale Straßen gesperrt worden. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, könnten in diesem Bereich bis zu 250.000 Kubikmeter Eis abbrechen und ins Tal rauschen. Vor diesen Eislawinen am Planpinceux-Gletscher warnt auch die Stiftung Fandazione Montagna sicura auf ihrer Facebook-Seite.

Die Ansa zitiert den Bürgermeister von Courmayeur, Stefano Miserocchi, mit den Worten:
„Solche Phänomene zeigen einmal mehr, wie das Gebirge wegen klimatischer Faktoren in einer Phase starken Wandels und deshalb besonders verletzlich ist.“

Am Mittwoch hatten italienische Medien berichtet, dass es Einbrüche, begleitet von einem heftigen Donnern, gegeben habe. Um diese Bewegungen besser überwachen zu können, sollen an dem Gletscher nun Radaranlagen angebracht werden. Dadurch sollen anhand von Fotos die Bewegungen der Eismassen an dem Massiv beobachtet und erfasst werden.

Momentan bewege sich der Gletscher mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Zentimetern pro Tag, wie der Experte Fabrizio Troilo von der Bergorganisation Fondazione Montagna Sicura gegenüber der Zeitung „La Stampa“ sagte. „Die Dynamik der letzten Tage hat den Alarm über ein bevorstehendes Risiko ausgelöst. Die Hoffnung ist, dass kältere Temperaturen das Abrutschen verlangsamen.“

Als Grund, dass die Eismassen in den Alpen derzeit akut in Gefahr sind, seien „ohne jeden Zweifel“ die immer weiter steigenden Temperaturen in der Region. Diese Erkenntnis äußerte der Gletscherforscher Renato Colucci vom Istituto di Scienze Marine del Consiglio Nazionale delle Ricerche gegenüber der in Rom ansässigen Nachrichtenagentur Adnkronos.

„Die Nachricht von einem Gletscher auf italienischer Seite des Mont Blancs (…), der einzubrechen droht, ist ein Alarm, der uns nicht unbekümmert lassen darf, (…) er sollte uns alle aufrütteln.“ Dies eindrücklichen Worte sagte der italienische Premierminister Guiseppe Conte am Dienstag auf der UN-Vollversammlung in New York.

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Jerry Heiniken