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Ärzte versetzen 1. Menschen in künstlichen Scheintod

Vom Leben in den Tod und wieder zurück. Diese Sensation ist Ärzten aus den USA nun gelungen.

Dabei wurde bei dem Probanden das gesamte Blut durch eiskalte Salzlösung ausgetauscht und somit der Tod herbeigeführt. Es war kein Herzschlag und keine Atmung mehr nachweisbar. Auch die Hirnaktivität hatte nahezu abgeschaltet. Im Anschluss wurde er allerdings wieder zum Leben erweckt.

Der Zweck des Ganzen liegt im Herauszögern des richtigen Todes, um in dieser Zeit lebensrettende Eingriffe vornehmen zu können.


Professor Samuel Tisherman von der University of Maryland sagte im Fachmagazin „New Scientist“, die erste derartige OP an einem Menschen sei „ein bisschen surreal“ gewesen. In Deutschland wird sie auch als „künstlicher Scheintod“ bezeichnet.

Die Idee zu dieser Art des Scheintodes kam schon im Jahre 1999. Damals war eine norwegische Skiläuferin in Eiswasser gestürzt. Als man sie nach 80 Minuten aus dem Wasser zog, schlug ihr Herz nicht mehr und ihre Körpertemperatur war auf 13 Grad gesunken. Die Sportlerin wurde im Krankenhaus als klinisch tot beschrieben. Doch die Ärzte kämpften weiter um ihr Leben, erwärmten ihr Blut außerhalb ihres Körpers und reicherten es mit Sauerstoff an. Tage später erlang sie wieder das Bewusstsein und wurde ohne schwere Folgen wieder gänzlich gesund.

Die Genesung nach dieser Art des Scheintodes hat biochemische Ursachen: Zellen sterben, wenn sie nicht mit Sauerstoff versorgt werden. Der Verfall von Zellen wird jedoch aufgehalten, wenn enorme Kälte mit im Spiel ist.

Und genau diese wissenschaftliche Errungenschaft ist es, die sich Mediziner schon lange zu nutzen machen wollen, um in kritischen Situationen wichtige Zeit gewinnen zu können.

Die Tests führt das Universitätsklinikum in Baltimore künftig nur an Patienten durch, die bereits mehr als die Hälfte ihres Blutes verloren haben und deren Überlebenswahrscheinlichkeit bei unter fünf Prozent liegt. In solchen Fällen pumpen die Mediziner auch den letzten Rest des Blutes ab und ersetzen es durch eisige Salzlösung. In Folge kühlt die Kerntemperatur des Verletzten auf 10 bis 15 Grad herunter. Von diesem Zeitpunkt an haben Chirurgen zwei Stunden Zeit, die Verletzungen zu operieren. Im Anschluss bekommt der Patient wieder Blut, wird aufgewärmt und das Herz schlägt wieder.

Ende 2020 hofft Professor Tisherman, wissenschaftlich aussagekräftige Ergebnisse veröffentlichen zu können.

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Author
Jerry Heiniken