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Horror-Fund in Brandenburger Autowerkstatt

In einer ehemaligen Kfz-Werkstatt in Brandenburg fanden Anwohner mehrere Leichen. Die Behörden stellen kurioserweise keine Straftat fest.

Nachbarn einer ehemaligen Kfz-Werkstatt in Brandenburg war aufgefallen, dass auf dem Platz mehrere Leichenwagen standen. Außerdem fanden die Anwohner zwischen Schrott und anderen Kfz-Hinterlassenschaften Särge und Kühlzellen. Sie alarmierten die Behörden. Die konnten den Fall aufklären. Es handelt sich offenbar nicht um ein Verbrechen. Makaber bleibt die Geschichte dennoch.

Es stellte sich heraus, dass ein Bestatter die alte Kfz-Werkstatt als Lagerhalle für die Toten nutzte. Wenngleich die Vorschriften zur Aufbewahrung von Leichen in diesem Fall verletzt wurden, sieht die Staatsanwaltschaft keinen Anfangsverdacht auf eine Straftat. Eine Störung der Totenruhe läge noch nicht vor. Lediglich eine Ordnungswidrigkeit könne man feststellen. Der Landkreis Oder-Spree möchte ein entsprechendes Verfahren einleiten.

Die nicht ordnungsgemäß gelagerten Särge und Kühlboxen wurden inzwischen abtransportiert. Anwohner vor Ort zeigten sich schockiert über den Fund. Die unkonventionelle Lagerstätte befindet sich mitten im Ort Biegen. Eine Augenzeugin berichtete, sie habe vier Leichen gesehen. Sie bemängelte das Fehlen an Würde und Respekt für die Verstorbenen.

Im Interview mit der Deutschen Presseagentur erklärte ein Sprecher der Bestattungsinnung Berlin-Brandenburg, dass Verstorbene vom Sterbeort nur zu Friedhöfen, Krematorien oder in offiziell anerkannte Kühlhallen transportiert werden dürften. Wenn ein Bestattungsunternehmen keinen eigenen Kühlraum zum Lagern besitze oder dieser überfüllt sei, könnten Kühlräume in Krankenhäusern angemietet werden. Alles andere sei „nicht statthaft“. Der Fall in Brandenburg sei „ein Unding“ und „unwürdig“, so der Sprecher. Außerdem könne sogar ein Gesundheitsrisiko bestehen, etwa wenn die Verstorbenen infiziert seien und nicht ordnungsgemäß gekühlt würden.

Laut BILD-Zeitung könnte der Fund nur die Spitze des Eisberges sein. Ein Fahrer des verantwortlichen Bestattungsunternehmens soll gegenüber den Behörden angedeutete haben, dass es noch weitere illegale Lagerstätten für Leichen in der Region gebe. Demnach gebe es viele Garagen, in denen Tote illegal gelagert würden. In der Vergangenheit wurden in er Tat immer mal wieder vergleichbare Fälle aufgedeckt. Vor vier Jahren wurden Särge samt Leichen in einem Kühlraum in einem ehemaligen Supermarkt gefunden. Drei Jahre zuvor hatte man Leichen zufällig entdeckt, weil Autodiebe die Bestattungswägen gestohlen und samt Inhalt in der Wildnis entsorgt hatten. Beide Fälle spielten sich im Raum Berlin Brandenburg ab.

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Sara Breitner