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Ausgangssperre im Urlaubsparadies – das Corona-Virus auf den Kanaren

Spanien hat am Wochenende den Alarmzustand ausgerufen und gleichzeitig eine Ausgangssperre für das gesamte Staatsgebiet verhängt. Dieses gilt auch für die Kanarischen Inseln und für Urlauber.

Die spanische Regierung möchte die weitere Ausbreitung der Corona-Viren verlangsamen und rief deshalb ab Mitte März für das gesamte Staatsgebiet eine Ausgangssperre aus. Auch Urlauber auf den Kanarischen Inseln oder den Balearen sind davon betroffen.

Die spanische Ausgangssperre orientiert sich an den Maßnahmen, die bereits in Italien angewendet wurden. Sie gilt zunächst für 15 Tage. In dieser Zeit darf, außer für bestimmte Ausnahmefälle, niemand sein Grundstück verlassen. Auch Urlaubern ist es untersagt, die Hotel-Anlage oder ihre Ferienwohnung zu verlassen. Die öffentlichen Strände sind ebenfalls gesperrt.

Auf den Straßen werden Kontrollen durchgeführt. Wer dort gesichtet wird, muss rechtfertigen, warum er das Haus verlassen hat. Wer die Ausgangssperre bricht, muss mit hohen Geldstrafen oder sogar Festnahmen rechnen. Rund 250.000 Sicherheitskräfte, die durch das Militär unterstützt werden, überwachen die Ausgangssperre – auch und insbesondere an touristischen Orten.

Unter folgenden Umständen darf man sich trotz Ausgangssperre auf den Straßen aufhalten:
– um Lebensmittel, Medizin oder wichtige Konsumgüter einzukaufen
– um einen Arzt, die Bank oder die Arbeit aufzusuchen
– um Hunde auszuführen, auf dem kürzesten Weg
– um Hilfsbedürfte zu betreuen
– bei dringlichen Fällen oder höherer Gewalt
– auf dem Rückweg der oben genannten Ausgänge

Am Sonntag kündigte die Lufthansa Sonderflüge an, um rund 6.500 Feriengäste aus verschiedenen Urlaubsregionen heimzuholen, darunter die Kanaren und Mallorca. Mehrere Reiseanbieter und Reedereien hatten die Sonderflüge der deutschen Airline beauftragt, weil aufgrund der Corona-Krise derzeit kein erholsamer Urlaub mehr möglich ist.

Am Sonntag wurden auf den Kanaren 109 Fälle mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 bestätigt. Sieben davon gelten bereits als genesen, einer davon ist verstorben. Somit befinden sich demnach derzeit 101 Menschen auf den Kanaren mit bestätigtem Corona-Virus. 70 davon sind in Teneriffa verortet, 19 auf Gran Canaria, fünf auf La Palma, drei auf Lanzarote und drei auf Fuerteventura, einer auf La Gomera. 33 Personen, die auf den Kanaren an Covid-19 erkrankt sind, werden in Krankenhäusern behandelt, neun davon sind schwer erkrankt. Alle anderen bekannten Virusträger befinden sich in ihren Häusern, Hotels oder Ferienwohnungen in Quarantäne.

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Author
Sara Breitner